Seit Mitte 2013 vermeldet das soziale Netzwerk Facebook deutliche Zuwächse bei Gewinn und Umsatz. Als Reaktion auf diese Zahlen stieg die Facebook-Aktie auf ein Allzeithoch. Im Jahr 2012 schrieb das Unternehmen noch rote Zahlen. Der Grund für diesen rasanten Zuwachs: digitale Werbung. Vor allem mit mobiler Werbung machen Facebook und andere Netzwerke seitdem Kasse. Doch nicht alle Nutzer sozialer Medien sind froh über diese Entwicklung. Fast die Hälfte der Nutzer von Facebook, Twitter und Instagram ist laut einer Studie von sproutsocial von zu viel Werbung genervt. Die größten Ärgernis sind demnach zusammenhanglose und permanente Promo-Aktionen sowie irrelevante Informationen. Desweiteren zeigt die Analyse von Sprout Social, dass Werbeansagen eine Einheit mit dem beworbenen Produkt bzw. der Marke bilden sollten. Umfang und Tonalität muss authentisch für den Sender sein und zum beworbenen Produkt und zur Zielgruppe passen, sonst reagieren User schnell genervt.
Millionen Nutzer klicken bei großen Marken auf „Like“, die dabei enorme Fan-Gemeinden um sich versammeln können. Alles spricht dafür, das es Nutzern Spaß macht, mit bekannten Marken in Kontakt zu treten und bei Gewinnspielen oder Gutscheinaktionen mitzumachen.
Was viele nervt, ist dass der Newsfeed auf Smartphones immer öfter von zum Teil völlig verwirrenden Meldungen unterbrochen wird, die für ein mehr oder weniger adäquates Angebot werben. Auch werden Nutzern nicht selten Werbe-Empfehlungen von Freunden gezeigt, die vergessen haben, ihre Privatsphäre-Einstellungen anzupassen. Wer gerne Marken „liked“, aber sein Profil nicht für deren Werbung hergeben möchte, sollte über den „Privatsphäre-Assistent“ unter „Werbeanzeigen & Freunde“ ein Kreuz bei „niemand“ machen. Für den „Privatsphäre-Assistent“ klicken Sie auf das Schloss-Symbol im Menü und dann auf Überprüfung der Privatsphäre. In der Facebook-App tippen Sie statt dessen auf die drei Striche und dann auf Privatsphäre-Verknüpfungen.
Facebook kündigte im Mai diesen Jahres an, dass man den Internetnutzern künftig “Better Ads” präsentieren möchte. Hierfür baut Facebook sein „Audience Network“ aus dem Jahre 2014 weiter aus. Partner und Vermarkter, können hierüber Internetnutzern personalisierte Werbung auch außerhalb des Netzwerks anzeigen, was vor allem für das Wachstum im mobilen Anzeigengeschäft von Facebook wichtig ist.
Bislang spielte Facebook auf Basis von Likes, persönlichen Daten und Vorlieben, Freunden und Daten wie Alter, Geschlecht und Standort personalisierte Werbung nur für Facebook-Nutzer aus – auch auf externe Websites. Identifiziert wird der User über Facebooks Cookies.
Das Gleiche gilt ab sofort auch für nicht auf Facebook registrierte Internetnutzer. Diese werden häufig mit dem Like-Button auf Websites ausgewertet. Die Idee dahinter: Bessere Auswertung führt zu qualitativ ausgefeilten, möglichst unaufdringlichen Anzeigen, die mehr Klicks generieren.
Wen es trotzdem nervt sollte als registrierter Nutzer die Einstellung noch einmal überprüfen, die seit Mai 2016 eine zusätzliche Option bereitstellt: Dürfen Werbeanzeigen auch auf Websites und in Apps genutzt werden, die nicht zu Facebook gehören. In der Regel ist hier “Ja” eingestellt.
Falls sie sich für „Nein“ entscheiden, werden sie auf externen Websites wie ein Nicht-Mitglied behandelt. Letztlich muss jeder für sich entscheiden, Ad-Tracking zu erlauben oder zu deaktivieren (via Browser-Add-ons oder Ad-Tracking Funktion bei Smartphones).
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