Assad, ein Alawite, erscheint zunächst als ein pro-westlicher, weltlicher Führer, der von einigen Alawiten und den meisten sunnitischen Muslims bekämpft wird.
Aber die Rebellen bilden keine homogene Einheit. Es herrscht Uneinigkeit innerhalb der bewaffneten Opposition. Z.B. liefern sich weltliche Rebellen Gefechte mit islamistischen Rebellen.
Tausende Männer, Frauen und Kinder starben einen entsetzlichen Tod, durch (sehr wahrscheinlich) Giftgas. Dafür verantwortlich gemacht werden könnten, einerseits Assads Kampfeinheiten, andererseits auch Rebelleneinheiten, im Versuch, Sympathie und Hilfe für ihre Sache zu gewinnen. Der Zeitpunkt des Einsatzes dieser Waffe: während der Anwesenheit von UN-Inspektoren, macht es eher unwahrscheinlich, dass Assad dahintersteckt; es bleiben aber mehr Fragen offen als beantwortet werden. Behauptungen tauchen auf: „Die USA … Merkel..Cameron…Hollande… sehen es als erwiesen an…“
Unterstützt die westliche Staatengemeinschaft die Rebellen bis zum Sturz Assads, besteht die Gefahr, dass sich aus der Asche Syriens, alsbald ein militanter islamistischer Staat erheben wird. Schwelt der Bürgerkrieg weiter, werden in Zukunft noch weitaus mehr massakrierte Zivilisten, markiert als ‚Kollateralschaden‘, im Kämpfen von Regierungstruppen mit den Rebellen zu beklagen sein.
Nachtrag 27.08. Sie hätten nicht gewusst, dass Raketen Nervengas enthielten:
Syrer streiten wegen des Giftgaseinsatzes
testresttest says
Keiner zweifelt ernsthaft daran, dass Chemiewaffen eingesetzt wurden.
Die Frage ob es Assad war muss weder gestellt, noch beantwortet werden. Fadenscheinige Propagandaaktivitäten haben Vorrang.
Die syrischen Rebellen sollen übrigens mit dem tödlichen Nervengas Sarin gegen ihre Gegner vorgegangen sein. Dafür gebe es einen “deutlichen, konkreten Verdacht”, sagte vor kurzem Uno-Vertreterin Carla Del Ponte. Sie beruft sich auf Aussagen von Zeugen vor Ort: http://www.spiegel.de/politik/ausland/carla-del-ponte-syriens-rebellen-sollen-sarin-eingesetzt-haben-a-898243.html
“Das Gedächtnis der Menschheit für erduldete Leiden ist erstaunlich kurz. Ihre Vorstellungsgabe für kommende Leiden ist fast noch geringer.”(Brecht)
Diese Tage werden als weiterer Tiefpunkt in die Geschichte der westlichen Zivilisation eingehen.
jus says
Klare Worte im DLF-Interview mit Walther Stützle:
http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2013/08/26/dlf_20130826_1220_92f0b698.mp3
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/interview_dlf/2229149/